Anti-Pollution-Pflege
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Symbolbild

Unsere Haut ist insbesondere in städtischen Ballungsgebieten einer hohen Belastung durch Umweltverschmutzung ausgesetzt. Wir geben Tipps zum Schutz vor Schmutz.

Wissenschaftliche Studien haben erwiesen, dass sich durch Abgase, Feinstaub, Schwermetalle, Umweltgifte, Emissionen und schädliche Strahlung die Hautalterung beschleunigt. Spezielle Anti-Pollution Produkte sollen die Haut von Rückständen befreien und sie gegen schädliche Einflüsse stärken. Doch wie wirkt die Anti-Pollution Pflege? Woran können Sie angesichts fehlender Definitionen seriöse Produkte erkennen? Wie sieht es mit dem Sonderfall „Digital Aging“ durch Blaulicht aus?

Was bedeutet Anti-Pollution?

Pollution lautet der englische Begriff für „Verschmutzung“. Anti-Pollution Produkte mindern die negativen Folgen von Umweltverschmutzung für die Haut, die durch Emissionen aller Art sowie gefährliche Strahlung entstehen.

Die schädlichen Partikel erzeugen Hautentzündungen, die Zellen sind oxidativem Stress ausgesetzt, es kommt zur Bildung freier Radikale. Diese sind sehr energiereich und greifen unsere Zellen an. Dadurch werden – im Fall der Haut – die Elastin- und Kollagenfasern, welche für Festigkeit des Bindegewebes zuständig sind, beschädigt. Zudem nimmt die Schutzwirkung der Hautbarriere ab, was Pigmentstörungen sowie das Eindringen weiterer Schadstoffe und Bakterien bzw. Viren begünstigen kann. Folge: Der Alterungsprozess der Haut beschleunigt sich.

Ist eine Anti-Pollution Pflege für Sie sinnvoll?

In asiatischen Großstädten, die über sehr hohe Emissionsbelastungen klagen, gehört die Verwendung von Anti-Pollution Produkten für viele Menschen bereits zur täglichen Schönheitsroutine. Doch wie sieht es hierzulande aus?

Eine Studie des Leibniz-Instituts für umweltmedizinische Forschung (IUF) in Düsseldorf aus dem Jahr 2010 verglich die Haut von 400 älteren Frauen. Ergebnis: Probandinnen, die im emissionsbelasteten Ruhrgebiet lebten, hatten 20 Prozent mehr Pigmentflecken, als Frauen aus ländlichen Gebieten. Die Studien legen nahe, dass sich durch Ruß und Feinstaub auch mehr Falten bilden.

Weitere Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich die negativen Auswirkungen von UV-Strahlung und Abgasen gegenseitig verstärken. Wer seine Haut umfassend schützen möchte, sollte nicht nur einen Lichtschutzfaktor, sondern auch eine Anti-Pollution Creme verwenden und sein Gesicht bzw. Dekolleté täglich reinigen.

Nicht nur ästhetischer, sondern auch medizinischer Nutzen

Die Hautalterung durch Umweltverschmutzung kann auf ästhetischer Ebene einige Folgen haben, zum Beispiel:


Auch aus medizinischer Sicht spricht einiges dafür, sich mit dem Thema Anti-Pollution Pflege auseinanderzusetzen. Wenn die Hautbarriere beschädigt ist, können Schadstoffe bis in tiefere Hautschichten vordringen und dort neben der Bildung von freien Radikalen für schwerwiegende Hautprobleme sorgen.

Wer ständig einer hohen Abgasdichte ausgesetzt ist, entwickelt eher entzündliche Hautkrankheiten wie Neurodermitis. Studien zeigten außerdem, dass Ekzeme bei der empfindlichen Haut von Kindern und älteren Menschen in einer emissionshaltigen Umgebung schlechter abheilen. Anti-Pollution ist also ein Thema für alle Altersklassen.

Umweltschmutz „Blue Light“

Während man Umweltschmutz wie Ruß oft mit bloßem Auge oder spätestens bei der Hautreinigung auf dem Wattbausch erkennen kann, ist die „unsichtbare“ Umweltverschmutzung durch Blue Light ein neues, relativ unerforschtes Phänomen.

Blaulicht ist ein künstliches Licht, welches von Computer-, Tablet-, Smartphone- und Fernsehbildschirmen ausgestrahlt wird. Mit einer Wellenlänge von 380 bis 500 Nanometer gilt es als hochenergetisch. Daher wird es auch als HEV-Strahlung bezeichnet (high-energy-visible). Problematisch daran ist, dass diese HEV-Strahlung noch tiefere in die Hautschichten eindringen kann als UV-Strahlung.

In den tiefen Hautschichten kommt es zur Bildung freier Radikale, ganze Gesichtszüge können erschlaffen, was als „Screen Face“ bezeichnet wird. Auch die Melanozyten werden stärker aktiviert, d. h. Hyperpigmentierungen treten vermehrt auf. Die Hautalterung durch blaues Licht wird als „Digital Aging“ bezeichnet. Angesichts dessen, dass wir mittlerweile durchschnittlich mehr als acht Stunden täglich vor entsprechenden Bildschirmen verbringen, ist dieses Thema für Wissenschaftler von enormem Interesse.

Blaues Bildschirmlicht kann aber nicht nur die Haut, sondern auch die Augen schädigen. Deshalb ist es am effektivsten, entsprechende Geräte mit einem Blaulichtfilter auszustatten und seine Brille mit einem Blaufilterschutz auszustatten.

Anti-Pollution Produkte auch ohne Label

Zwei Knackpunkte machen es für Verbraucher momentan noch schwierig, die Wirksamkeit der Anti-Pollution Produkte richtig einzuschätzen.

Erstens: Im Gegensatz zum mittlerweile standardisierten Lichtschutzfaktor (LSF) und dem UV-Index, fehlen im Bereich Anti-Pollution momentan solche definierten Werte noch völlig. Ab wann spricht man von einer „Verschmutzung“? Durch welche Normwerte (wie es sie beim LSF gibt) lassen sich Produkte miteinander vergleichen? Zudem muss mehr über die komplizierten Wechselwirkungen zwischen UV-Licht und Emissionen geforscht werden. Erste Studien deuten darauf hin, dass sogar die Gene eine Rolle spielen. Menschen mit einer genetischen Variante des Arylkohlenwasserstoffrezeptors (AHR) reagieren zum Beispiel empfindlicher auf Feinstaub als andere.  

Zweitens: In vielen hochwertigen Produkten aus der Apotheke stecken bereits schützende Inhaltsstoffe mit Anti-Pollution Wirkung, ohne dass diese unter entsprechendem Label deklariert sind. Manchmal laufen sie unter Begriffen wie „Detox“, „Anti-Aging“, „nährende Tagescreme“ oder „Hautschutz-Serum“. Die meisten Tagespflegeprodukte aus der Apotheke enthalten zudem einen Lichtschutzfilter gegen UVB- und UVA-Strahlen.

Wichtiger als das Label – zumal der Begriff aufgrund mangelnder Definition nicht geschützt ist – ist ein Blick auf die Inhaltsstoffe eines Produktes. Da dies für Laien anhand von Fachbegriffen und Abkürzungen nicht leicht zu durchschauen ist, lohnt sich der Gang zur Apotheke. Hier erhalten Sie eine fachkundige Beratung und Produkte passend für Ihren Hauttyp.

Inhaltsstoffe mit Anti-Pollution Wirkung

  • Die Schönheitsvitamine A, C und E stärken die natürliche Hautbarriere, wirken antioxidativ und können Hautschäden lindern. In manchen Anti-Pollution Produkten sind sie pur wie in Form von Retinol enthalten, andere verwenden die natürliche Formen wie Avocado-Öl, Hagebutten- und Karottenextrakt.
  • Antioxidantien sind hervorragende Radikalfänger. Pflanzen schützen sich damit gegen Witterungseinflüsse wie UV-Licht, Kälte und Hitze sowie gegen Fressfeinde und Pilzbefall. Eine Anti Pollution Wirkung lässt sich zum Beispiel mit Extrakten aus Grüntee, Kakao, Matcha, Algen, Granatapfel und Traubenkernen (OPC) erzielen.
  • Hochwertige Öle bilden einen Schutzfilm auf der Haut. Zudem stecken viele Öle voller Vitamin E. Empfehlenswert sind Argan-, Jojoba-, Mandel- und Kokosöl sowie Reiswasser.
  • Eine starke physikalische Barriere gegen unerwünschte äußere Einflüsse bildet Zink in der Anti-Pollution Creme.
  • Hyaluronsäure sowie Polysaccharide binden in der Haut die Feuchtigkeit.
  • Pflegeprodukte mit Niacin bzw. Niacinamid und Ectoin stärken die Hautbarriere und verhindern ein Eindringen von Schadstoffen. Niacin steigert zudem die Kollagensynthese und Ectoin wirkt zellschützend und entzündungshemmend.
  • Reinigungsmasken aus Meeresschlick, weißem Ton-, Lava- und Heilerde sollen besonders viele Giftstoffe an sich binden. Gleichzeitig sind sie äußert mineralstoffhaltig und können die Haut somit nähren.
  • Probiotika stärken die körpereigene Hautbarriere und die Regenerationsfähigkeit.
  • Passionsblumenöl wirkt nicht nur beruhigend bei Schlafstörungen, sondern beruhigt auch irritierte Haut.

Eine besondere Anti Pollution Wirkung wird dem Moringa-Extrakt zugeschrieben. Die alten Ägypter haben damit ihre Mumien einbalsamiert, im indischen Ayurveda gilt Moringa als Wunderbaum, der gegen rund 300 Beschwerden helfen soll. Moringa wirkt stark antioxidativ, zellerneuernd und entzündungshemmend.

6 Tipps von der richtigen Reinigung zur Anti-Pollution Creme

Wichtig ist eine gründliche Reinigung morgens und abends, um die Haut von schädlichen Rückständen zu befreien. Allerdings sollten Sie auf milde, allergiegeprüfte Produkte achten. Wird der Säureschutzmantel zu sehr angegriffen, erhöht sich die Durchlässigkeit der Haut für Schadstoffe erst recht. Je nach Hauttyp verwenden Sie ein/e Reinigungsmilch, -fluid, -gel, -schaum oder Mizellenwasser, das auch kleinste Schmutzpartikel lösen kann. Zudem sollten Sie zwei- bis dreimal wöchentlich eine feuchtigkeitsspende oder mineralstoffhaltige Reinigungsmaske verwenden. Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach feinkörnigen Peelings mit pflanzlichen Inhaltsstoffen, Mikropeelings oder sehr sanften Enzympeelings.
Eine Anti-Pollution Creme sollte morgens aufgetragen werden. Vor dem Zubettgehen besser eine nährende, regenerierende Pflege verwenden, da sich nachts die Haut erholt.
Kombinieren Sie Ihre Anti-Pollution-Pflege mit Sonnenschutz und verwenden Sie eine Tagescreme mit UV-Filter. Fragen Sie uns nach speziellen Pflegeprodukten, die schon einen Blaulichtfilter enthalten.
Eine ausgewogene, möglichst pflanzenbasierte Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren aus kalt gepressten Ölen versorgt Ihre Haut mit Antioxidantien.
Bewegen Sie sich regelmäßig. Dies fördert die Durchblutung und damit die Festigkeit des Bindegewebes.
Die Haut regeneriert sich nachts. Achten Sie deshalb auf ausreichend Schlaf. Im Bett besser lesen statt sich mit dem Handy beschäftigen, um die Belastung durch blaues Licht zu vermeiden.

Schönheit von innen

Stärken Sie Ihre Hautbarriere auch von innen. In unserer Apotheke finden Sie zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel von Anti-Aging-Vitaminen bis zu pflanzlichen Antioxidantien, Omega-3- Fettsäuren, Hyaluronsäure oder Kollagenampullen zum Einnehmen. Bei uns bekommen Sie qualitätsgeprüfte Wirkstoffe und sinnvoll dosierte Zusammensetzungen. Von der Einnahme profitiert übrigens nicht nur Ihre Haut, sondern Ihr gesamtes Immunsystem. Wir beraten Sie gerne.

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Jan Henning Staggenborg,

Ihr Apotheker

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3) Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers (UVP).